~ Die Invincibel ~

 

Die Sterne standen bereits hoch am Himmel und der Mond neigte sich bereits wieder dem Horizont entgegen, als ein dunkler Blick hinauf in die Sterne wanderte. In der Hand des Mannes, dem das paar studierender Augen gehörte, lag der schwere Griff eines Jagdmessers. In der Länge mochte es seiner Hand entsprechen, während die breite der Klinge vielleicht zwei Fingerbreit maß. Es war eine gefährliche und schnelle Klinge, gut darin leichte Verletzungen zu zufügen. Aber auch ein solches Messer war in der Lage dazu Leben zu nehmen.

Besonders, wenn es hieß das die Klinge verflucht sei. Es gab viele Waffen in dieser Welt, die verflucht sein sollten, doch nur wenige, die es wahrhaftig waren.

Er warf das Messer achtlos empor, ließ die Klinge dabei rotieren und verfolgte dessen Bahn mit den Augen. Er hielt seine offene Hand darunter und wartete, bis die Schwerkraft das Messer wieder nach unten, gen Boden zwang.

Kurz bevor es ihn erreichte, trat jemand an ihn heran und so schnell das man mit den Augen kaum folgen konnte, packte er die Hand des Anderen und zog diese unter das Messer.

Es traf und ein erstickter Schrei ging durch die Nacht.

Mit einem verächtlichen Blick, ließ er das Gelenk des Mannes los, der sich vor ihm krümmte.

"Ich hoffe du hast bessere Nachrichten für mich, als der Stümper vor dir", knurrte Dyrian.

Er ließ sich auf einen Stuhl sinken, der auch einem König ein angemessener Thron gewesen wäre. Im Halbdunkel des Mondes, waren die Züge des Mannes nicht ganz deutlich, doch das kühle Licht brach sich in seinen Augen und ließen sie unheimlich schimmern.

Er stützte seinen Ellbogen auf die gepolsterte Lehne seines Throns und legte sein Kinn auf seine Faust, während er wartete, dass der Scherge vor ihm, genug Kraft und Luft bekam, um ihm Bericht zu erstatten.

Dieser wusste, dass Dyrians Geduld seine Grenzen hatte und dass ihm noch weit aus schlimmeres geschehen würde, wenn er nicht bald seinen Bericht zustanden brachte. Also biss er die Zähne zusammen, trotz des Schmerzes, dass das Messer in seiner Hand, welches noch immer dort steckte, verursachte.

"Ja, Herr", brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

"Wir haben einen Hinweis bekommen, dass..." Er holte tief Luft, während er mit gesenktem Kopf und seiner zitternder Hand haltend, vor Dyrian kniete. "...sie auf einem Schiff anderer Piraten gelandet ist."

Dyrian gab ein Knurren von sich.

Andere Piraten waren nicht gut, aber es war besser, als die Marine.

"Welche?" Vielleicht konnte er verhandeln, ohne dass es zu einem Kampf kam. Die Seeschlacht vor einigen Tagen hatte erhebliche Verluste mit sich geführt und einigen Schaden an seinem Schiff verursacht. Nichts, was zwar nicht repariert werden konnte, aber es konnte ihm dennoch bei einer weiteren ernst zu nehmenden Auseinandersetzung einen gewaltigen Nachteil bringen.

Doch der Mann vor ihm, der sich sichtlich zusammen riss, nicht winselnd vor ihm zusammen zu brechen, zuckte etwas zusammen.

"Es..." Er schluckte hörbar. "Das Schiff und die Crew sind nicht groß und recht unbekannt. Keine hohen Kopfgelder und wenn überhaupt dann nur wenige", presste er hervor und wagte es den Kopf und den Blick zu heben. "Sie scheinen sich nicht an dem Krieg zu beteiligen, der derzeit herrscht." Dyrian hob eine Braue.

Eine Crew, die sich nicht um die Machenschaften um den verwaisten Thron der Piraten kümmerte?

Seit dem der letzte große Piratenkönig, Monkay D. Ruffy spurlos verschwunden war und nur einen leeren Thron zurück ließ, bekriegten sich die Piraten untereinander bis aufs Blut um als der nächste große Piratenkönig in die Geschichte ein zu gehen.

Wer hätte gedacht dass es nach diesem Mann ein solches Chaos geben würde. Hatte er doch für mehr Frieden auf den Meeren gesorgt. Ob nun willig oder unwillig. Aber es war, wie die Geschichte der Piraterie es schon immer gehalten hatte, wenn der Thron wieder einmal Verwaist zurück blieb. Erst herrschte Chaos, bevor der neue König die Meere in einen neuen Griff in den Frieden oder in den Krieg zog.

Es gab kaum einen Piraten auf den Meeren, der nicht versuchte, nach dieser Krone zu greifen, oder zumindest seinen Vorteil daraus zu ziehen, dass Krieg herrschte.

Nun zu vernehmen, dass es eine Crew gab, die wenig Interesse an diesem blutigen Schauspiel zeigte, weckte Dyrians Interesse.

"Was kannst du mir über diese Crew sagen. Und..." Dyrian beugte sich vor, hielt den Blick des Schergen unter ihm gefangen, während um seine Lippen ein gefährliches Lächeln spielte. "Lasse nichts aus!"

 

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